Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) hat ihre Empfehlungen zu gesunder Ernährung überarbeitet. Sie lösen die bisherigen 10 Regeln der DGE ab. krebsinformationsdienst.med fasst die Änderungen zusammen.
Die Ernährungsempfehlungen haben zum Ziel, die Gesundheit zu fördern und Erkrankungen vorzubeugen. Mithilfe eines mathematischen Optimierungsmodells wurden sie jetzt neu angepasst. Dabei berücksichtigten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen:
- die Erkenntnisse zur optimalen Nährstoffversorgung,
- die Essgewohnheiten der deutschen Bevölkerung und
- Aspekte der Nachhaltigkeit wie die Minimierung von schädlichen Umwelt- und Klimaeffekten (CO2-Emission und Landnutzung).
Ernährungskreis und Orientierungswerte geben einen schnellen Überblick
finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE).
Den Schwerpunkt der Ernährung sollen Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und pflanzliche Öle bilden. Milch, Milchprodukte und Eier – wenn gewünscht auch Fleisch und Fisch – können die Ernährung ergänzen. Der DGE-Ernährungskreis zeigt anhand der Größe einer Lebensmittelgruppe den gewünschten Anteil an der Ernährung an. Im Detail werden für die verschiedenen Lebensmittelgruppen Empfehlungen in Portionen pro Tag oder pro Woche angegeben.
Die Angaben sind als Orientierung zu verstehen – eine Anpassung der eigenen Ernährungsweise in diese Richtung ist nach DGE-Auswertung förderlich für Gesundheit und Umwelt.
DGE-Empfehlungen: Was hat sich geändert?
Lesen Sie die aktualisierten DGE-Empfehlungen "Gut essen und trinken" und die FAQ.
An die Stelle der bisherigen 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) sind nun Orientierungswerte für Lebensmittelgruppen getreten. Nicht alle sind ganz neu. Unter dem Motto "die eigene Gesundheit fördern und dabei die Ressourcen der Erde schonen" zeigt die DGE einen Weg auf, wie man sich mehr von pflanzlichen und weniger von tierischen Lebensmitteln ernähren kann:
- Mehr Gewicht bekommt der Verzehr von Hülsenfrüchten (wie Erbsen, Bohnen oder Linsen) sowie von Nüssen und Samen – mit jeweils einer Empfehlung von 1 Portion pro Woche.
- Für Milch und Milchprodukte sind nun täglich 2 Portionen empfohlen – vorher waren es 3.
- 1 Ei pro Woche – vorher waren es bis zu 3.
- Der Verzehr an Fleisch und Wurst soll maximal 300 g wöchentlich betragen – der Orientierungswert lag vorher bei 300 bis 600 g pro Woche.
- Butter: täglich 10 g statt zuvor 15 bis 30 g.
Wichtig zu wissen: Auch wenn tierische Lebensmittel eher einen kleineren Anteil an der Ernährung haben sollen, so liefern sie doch verschiedene Nährstoffe, die in pflanzlichen Lebensmitteln nicht oder kaum enthalten sind: beispielsweise Vitamin B12, Eisen, Kalzium und Zink. Daher ist auf mögliche Mängel zu achten, wenn sie vollständig oder teilweise durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden sollen – wie etwa durch Pflanzendrinks oder vegane Fleisch- und Käseprodukte.
Weitere Anpassungen sind geplant
Die aktualisierten DGE-Ernährungsempfehlungen richten sich an Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren, die sich von Mischkost ernähren. Für weitere Ernährungsweisen, wie vegetarisch oder vegan, und für weitere Bevölkerungsgruppen, wie Kinder und ältere Personen, plant die DGE angepasste Empfehlungen auf der Grundlage des neu entwickelten mathematischen Optimierungsmodells.
Unterschiede zu Ernährungsempfehlungen im Hinblick auf Krebsvorbeugung?
Krebs vorbeugen: Was kann ich tun? (PDF)
Gute Tipps für ein kleineres Krebsrisiko? (PDF, Broschüre in Leichter Sprache)
Grundsätzlich unterscheiden sich die überarbeiteten DGE-Empfehlungen nicht von den Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention. Im Fokus steht auch hier eine überwiegend pflanzliche und ausgewogene Ernährung. Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung betont neben der Auswahl auch die Menge der Lebensmittel, um ein normales Körperwicht zu halten.
Darüber hinaus hebt der Kodex den günstigen Einfluss von Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren hervor. Im Hinblick auf tierische Lebensmittel empfiehlt er maximal 500 g rotes Fleisch pro Woche; auf verarbeitetes Fleisch wie Wurstwaren sollte verzichtet werden. Fett, Zucker und Salz sind zu reduzieren. Wie auch von der DGE formuliert, ist Alkohol besser zu meiden und auf ausreichend Bewegung zu achten.
Zum Weiterlesen: Verwendete Quellen
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